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Die Juli-Revolution in Frankreich 1830

zuletzt aktualisiert: 14.05.2007

Eugène Delacroix „Die Freiheit führt das Volk an“
Eugène Delacroix „Die Freiheit führt das Volk an“

Der Ursprung für eine revolutionäre Welle im Jahr 1830 lag in Frankreich: Nach dem Sieg über Napoleon 1814/15 wurden in Frankreich die Errungenschaften der Revolution von 1789 bewahrt und mit der Wiedereinsetzung des Bourbonen Ludwig XVIII. (1814-1824) eine konstitutionelle Monarchie eingeführt. Die innenpolitische Stimmung hingegen war tief gespalten und spiegelte sich auch im gewählten Parlament wieder. Eine ultra-royalistische Bewegung suchte die Errungenschaften der Revolution abzuschaffen und den politischen Zustand des Ancien Régime wiederherzustellen; eine konstitutionelle Gruppierung sah im Königtum ein Bollwerk gegen gewalttätige Ausschreitungen, wie sie sich unter der so genannten Schreckensherrschaft unter Robbespierre 1793/94 ereignet hatten; eine liberale Bewegung schließlich zielte auf die Verteidigung der errungenen Freiheiten ab. Innerhalb der Liberalen fanden sich auch Stimmen, welche die Abschaffung der Monarchie und die Wiedereinführung einer Republik befürworteten.


Gleichzeitig kam es zu Spannungen zwischen dem König, der sich als von Gott eingesetzter Herrscher verstand, und dem gewählten Parlament, das seine verfassungsmäßigen Rechte bewahren und ausbauen wollte. König Karl X., der 1824 seinem Bruder Ludwig XVIII. auf dem Thron gefolgt war, stützte seine Kabinette besonders auf die ultra-royalistische Bewegung im Parlament, was zu erheblicher Opposition durch die liberale Mehrheit im Parlament führte. Neben den politischen Problemen führten die beginnende Industrialisierung und eine Wirtschafts- und Finanzkrise auch zu einer sozial angespannten Lage im Land.


Nachdem die Parlamentswahlen Ende Juni/Anfang Juli 1830 zu einer Dominanz der Liberalen geführt hatte, welche die Absetzung des Kabinetts unter Ministerpräsident Polignacs forderten, unterzeichnete Karl X. am 25. Juli 1830 Erlasse, welche die Abgeordnetenkammer auflösten, die Pressefreiheit beschränkten und das Wahlgesetz einschränkten. In Paris kam es daraufhin zu Unruhen von Studenten, Handwerkern, Arbeitern und ehemaligen Soldaten. Nach dreitägigen Barrikadenkämpfen war die Hauptstadt am 29. Juli in den Händen der Aufständischen. Karl X. musste am 2. August abdanken und der Herzog von Orléans folgte ihm am 9. August 1830 als König Philippe I. auf dem Thron.


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